Mehr Raum für die Sinne
von Dr. phil. Stefan Lindl
Wenn Gegensätze aufeinanderprallen, dann bewegt sich etwas. Völs, das Schlerngebiet und das Sensorium könnten gegensätzlicher nicht sein. Die satte Überfülle an visuellen Sinneseindrücken, steht gegen die Sinneskargheit des Sensoriums.
Das Sensorium ließe sich als eine winzige Wüste in einer wundervollen, riesenhaften Oase, dem Schlerngebiet, beschreiben. Wer das Andere kennenlernen möchte, der muß nur einen Schritt tun, herunter von der Augenweide, hinein in die Dunkelheit. In ihr verschwindet die Pracht des Äußeren. Aber der Verlust wird aufgewogenen durch die Einsicht in die eigene Welt der Innerlichkeit.
In einem solchen Spannungsfeld lassen sich Experimente durchführen. Für mich ist das Sensorum, wie auch seine Atmosphäre, das Schlerngebiet, wie ein Laboratorium. In jeder Ecke, in jedem Blickwinkel und in jeder Flasche Wein steckt eine Erkenntnis, die nur darauf zu warten scheint, erkannt zu werden.